Mönchengladbach, 12.08.2023– Am vergangenen Wochenende luden die Freien Demokraten Mönchengladbach zu einem informativen und geselligen Sommerfest ins Wilhelm Kliewer Haus ein. Ein zentrales Thema des Nachmittags war die Immobilienpolitik und Stadtentwicklung in Mönchengladbach. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem Gastredner Stephen Paul, Leiter der Kommunikation des Immobilienverbands Deutschland (IVD) in Berlin.
Die Stadt Mönchengladbach zeichnet sich durch eine vielfältige Immobilienlandschaft aus: Zwei Drittel der Wohngebäude sind Eigenheime, während ein Drittel Mehrfamilienhäuser umfasst. Alarmierend ist die vergleichsweise geringe Zahl von nur 6500 preisgebundenen Wohnungen (Sozialwohnungen). Dies bedeutet einen Rückgang von 26 % seit 2011. Besorgniserregend ist auch dass 90 % der Wohngebäude vor dem Jahr 2000 errichtet wurden, wovon 10% sogar vor 1950 erbaut wurden.
Die Freien Demokraten setzen sich vehement für die Rechte der privaten Mieter ein, von denen immerhin 70% in Mönchengladbach von privaten Vermietern betreut werden. In einer Zeit, in der private Vermieter oft mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sind, betonten die Liberalen die Wichtigkeit, diese Gruppe zu unterstützen und fair zu behandeln.
Eine Untersuchung des Verbands der deutschen Wirtschaft hat gezeigt, dass in bestimmten Städten mehr als ein Drittel des Gehaltes für die Miete aufgebracht werden muss. Leider zählt Mönchengladbach zu diesen Städten, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Entlastung der Mieter unterstreicht.
Die FDP schlägt unter anderem eine degressive Abschreibung für die Finanzierung von Umbauten vor, um Eigentümer bei notwendigen Modernisierungen zu entlasten. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt ist die verstärkte Ausweisung von Bauland, da der Boden einen erheblichen Anteil von 20% an den Kosten eines Neubaus ausmacht.
Nachdem den Bundesländern mehr Gestaltungsspielraum bei der Grunderwerbssteuer gegeben wurde, schlugen die Liberalen die Einführung von Grunderwerbssteuerfreibeträgen vor, um Anreize für den Erwerb von Immobilien zu schaffen. Dieser Vorschlag stieß jedoch auf Widerstand seitens des NRW-Finanzministers.
Abschließend wurde auch der demographische Wandel und die steigende Bedeutung von Gesundheits- und Pflegeimmobilien thematisiert. Die Freien Demokraten erkennen die Bedeutung dieses Wandels und betonen die Notwendigkeit, zukunftsfähige Lösungen in diesem Bereich zu finden.
Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Ideen und Meinungen zur Immobilienpolitik und Stadtentwicklung in Mönchengladbach. Die Freien Demokraten setzen sich weiterhin leidenschaftlich für eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Stadt ein.